erdling schrieb:Ich bin jetzt etwas verwirrt und versuchs mal von einer anderen Seite her: Im Kurs ist sehr viel vom Bruder die Rede, von der Wertschätzung für den Bruder, vom gemeinsamen Gehen mit dem Bruder, von Beziehungen und Gerechtigkeit.
Du versuchst, mit deinem momentanen Verständnis das zu verstehen, was im Kurs steht. Dadurch musst du verwirrt sein, denn du unterliegst ständig Fehlannahmen. Was du hier beschreibst, sind Gegebenheiten, wenn du gelernt hast zu sehen. Nichts davon ist als "du sollst" gemeint. In deinen Beispielen geht es tatsächlich darum:
Du wertschätzt deinen Bruder, wenn du ihn so siehst, wie er wirklich ist - kein Körper. Du gehst den Weg gemeinsam mit allen deinen Brüdern - das siehst du, wenn du die Vergebung in deinem Geiste angenommen hast. Und - wenn du sehen gelernt hast, dann siehst du die Gerechtigkeit GOTTES und die einzige Beziehung, die du hast.
Dass du bemerkst, dass es so ist, erfordert dein Lernen. Erfordert, dass du Vergebung lernst. Denn im Moment sieht für dich alles anders aus.
Zitat:Auch wenn es sich von einer höheren Warte aus als Illusion erweist, dass mein Bruder und ich zwei verschiedene Wesen sind, so läuft doch im Lernprozess, im Lebensalltag immer wieder alles über den Bruder, und das Erlernen der Vergebung ist kein einsames Geschäft.
Du unterliegst schon wieder Fehlannahmen. Du lernst im Kurs, alles von einer höheren Warte zu sehen. Da bist du nie allein. Vergebung passiert in deinem Geist - auch wenn du "körperlich" in einem Kämmerchen mitten im Wald, weit weg von allen Menschen lebst.
Zitat:Mit Handlungsanweisungen meine ich... so was wie nimm die Hand deines Bruders, vertrau deinem Bruder, hör auf deinen Bruder, denn Gott spricht durch ihn (ich glaub letzteres steht sogar wörtlich irgendwo).
Nein, steht nirgends so.
Unter "nimm die Hand deines Bruders" ist z.B. das gemeint, was jetzt zwischen uns passiert. "Vertrau deinem Bruder" - dass er
nicht so ist, wie du ihn siehst, sondern nach wie vor so, wie GOTT ihn schuf. Mit "hör auf deinen Bruder"
ist gemeint, seinen Ruf nach Liebe zu hören, was immer er zu sagen scheint.
Zitat:Konnte ich jetzt etwas besser verständlich machen, was mein Problem ist?
Dein Problem ist nur, dass du glaubst, du verstündest, was der Kurs dich lehrt. Das ist ein Fehler. Du liest den Kurs durch deine Voreingenommenheiten und Sichtweisen - deshalb kannst du nicht verstehen, was er sagt. Du musst sozusagen deine eigene Brille abnehmen und jene des HEILIGEN GEISTES aufsetzen.
Erst wenn du wirklich bereit bist anzuerkennen, dass du nicht weißt, kann dir etwas gesagt werden.
Der Kurs ist keine Gebrauchsanleitung, wie du dein Leben führen sollst. Er ist eine Erinnerung an das, was du wirklich bist. Doch diese liegt unter all deinen Meinungen, Überzeugungen und Annahmen, die du in der Welt gelernt hast, begraben. Deshalb ist der erste Schritt - wie im Übungsbuch vorgegeben - zuerst deine eigenen Gedanken als bedeutungslos zu erkennen, damit du bereit werden kannst, sie aufzugeben, um statt ihrer die Gedanken des HG anzunehmen.
Der Kurs ist etwas ganz anderes, als du dir überhaupt vorstellen kannst. DU bist ganz anders, als du dir jemals erträumen könntest. Darauf kannst du dich freuen - wenn du lernst, dich wieder an DICH zu erinnern. An den SOHN GOTTES, der du gemeinsam mit allen deinen Brüdern bist.
Johannes
